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Das VOMAG-Archiv ist die umfassendste Sammlung über die Geschichte der versunkenen Plauener Automobil- und Maschinenbaumarke. 1881 als Stickmaschinenfabrik J.C. und P.H. Dietrich gegründet, erlangte die 1895 aus der Taufe gehobene „Vogtländische Maschinenfabrik AG“ zunächst Weltruhm als größte Stickmaschinenfabrik. Darüber hinaus stieg sie im Rahmen der Diversifizierung ab 1902 zu Europas größtem Hersteller von Druckmaschinen empor und nahm als dritte Säule 1915 den Bau von Nutzfahrzeugen auf. Mit zeitweise über 6.000 Beschäftigten gehörte sie zu den Größen der sächsischen Industrielandschaft und war zugleich größter Arbeitgeber des Vogtlandes. Als vierte wichtige Säule des Unternehmens kam nach einem überwundenen Konkurs in der Weltwirtschaftskrise ab 1932 der Bau von Feinstbohrwerken für alle namhaften Motorenhersteller hinzu. Daß die VOMAG für kurze Zeit gegen Ende des Zweiten Weltkriegs auch Panzer produzierte, wurde durch die sowjetischen Besatzer zum Anlaß genommen, das 1946 wieder produktionsbereite Werk nicht nur zu demontieren, sondern auch deren Gebäude zu sprengen und es damit körperlich wie existentiell komplett zu liquidieren. Anders als vergleichbare Unternehmen wurde die VOMAG damit als einzige deutsche Automobilmarke zum Ende des Zweiten Weltkriegs vollends ausgelöscht und die neuen Machthaber in der DDR gaben sich alle Mühe, sie dem Vergessen anheim fallen zu lassen.